Innovativer 5G-Test im ländlichen Raum
Mit dem Pilotprojekt testet die NetCom BW erstmals die Entwicklung des sogenannten „5G-Fixed Wireless Access“ in der Region. 5G gilt als der neue technische Mobilfunkstandard und soll als Nachfolger von 4G (LTE) für die Digitalisierung verschiedenster Lebensbereiche sorgen. Die Lösung der NetCom BW dient der breitbandigen Überbrückung der sogenannten „letzten Meile“, dem Abschnitt der Internetleitung, die vom Hauptnetz bis ins Gebäude führt. Im Vorfeld des Projekts gab es intensive Abstimmungsgespräche mit der Stadt Ellwangen und dem Ortschaftsrat Röhlingen zur geplanten Vorgehensweise vor und während des Tests. „Dieses Projekt ist ein großer Schritt für unsere Region! Deshalb sind wir offen für diese neue Technologie und sind gespannt, wie sich diese weiterentwickelt“, kommentiert Ellwangens Oberbürgermeister Michael Dambacher das vielversprechende Projekt.
Ultraschnelles Internet für einen Monat
In der dritten Novemberwoche startet der Testlauf, bei dem 20 ausgewählte NetCom BW-Kunden für vier Wochen einen kabellosen 5G-Breitbandanschluss erhalten. Dazu werden Signale von einem Breitbandknotenpunkt mittels Funk zu den Gebäuden übertragen. Die Kunden benötigen neben der Fritzbox ein weiteres Empfangsgerät, das sowohl innerhalb, als auch außerhalb der Haushalte betrieben werden kann. Die Technik für die 5G-Lösung stellt Samsung zur Verfügung. Während der Laufzeit unterziehen Ingenieure der NetCom BW die 5G-Internetverbindung verschiedenen Tests, um Rückschlüsse für die Weiterentwicklung zu ziehen. „Wir sind stolz, als erstes Unternehmen in Baden-Württemberg ein solches Projekt angehen zu können“, erklärt Bernhard Palm, Geschäftsführer der NetCom BW. „Durch dieses Projekt möchten wir testen, ob diese Technologie sich zukünftig für die stabile Versorgung mit hochbitratigen Festnetzdiensten eignet.“ „Wir sind überzeugt davon, dass es mit unserer Technik möglich ist, die Teilnehmer zukunftssicher mit Gigabit-Geschwindigkeiten zu versorgen“, sagt Thomas Riedel, Head of Samsung Networks Europe.
Intelligente Straßenlaternen
Neben dem ultraschnellen Internet erhält die Gemeinde an fünf Straßenlaternen die sogenannte SMIGHT-Sensorik installiert. „Mit SMIGHT machen wir aus einer ordinären Straßenlaterne ein intelligentes Multifunktionsgerät. So können wir etwa eine Ladestation für Elektrofahrzeuge, öffentliches WLAN oder eine Notruffunktion integrieren. Damit machen wir die Stadt sicherer und nutzen bestehende Infrastruktur, um das Leben für die Bürger komfortabler zu gestalten“, erklärt Guido Gruber, Leiter Netzservice im Bereich Technik der EnBW ODR. SMIGHT ermöglicht darüber hinaus mittels Sensoren Umwelt- und Verkehrswerte zu erheben. Die Kommune erhält dadurch wertvolle Informationen, um gezielte Maßnahmen zur Reduzierung der Lärm- oder Umweltbelastung in Angriff zu nehmen.
Nach Abschluss der Testphase – voraussichtlich Ende Januar 2020 – baut die EnBW die installierte Hardware für 5G vor Ort ab und wertet die Ergebnisse im Anschluss aus. Die Ingenieure der NetCom BW erwarten am Ende Erkenntnisse darüber, ob „5G-Fixed Wireless Access“ eine mögliche Brückentechnologie bis zum Ausbau von breitbandigen glasfaserbasierten FTTH-Anschlüssen sein kann und diese somit zukünftig in weiteren Ausbauprojekten Anwendung finden wird. Die intelligenten SMIGHT-Säulen verbleiben bis Ende Januar 2020 in der Kommune.
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