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Oberstadion hat Anschluss ans schnelle Internet

Symbolischer Start mit Landrat Heiner Scheffold. Ab Ende 2020 sogar unbegrenzte Bandbreiten

Ab sofort steht allen Haushalten in Oberstadion schnelles Internet zur Verfügung. Zur offiziellen Inbetriebnahme hatten sich prominente Vertreter aus Politik und der beteiligten Firmen am Montagabend auf dem Rathausvorplatz eingefunden. Bis Ende 2020 soll es im Großteil des Gemeindegebiets sogar einen superschnellen Zugang zum weltweiten Netz geben.


„Seit Jahren warten die rund 1600 Einwohner der Gemeinde auf diesen Tag“, betonte Bürgermeister Kevin Wiest vor dem symbolischen Druck auf den roten Knopf. Für den Durchbruch sorgten schließlich der Ausbau der Gasversorgung durch die Netztochter der Erdgas Südwest, die Förderung kommunaler Breitbandprojekte durch das Land sowie die Anbindung an das Backbone, welches von Munderkingen über Hausen am Bussen und Emerkingen von Norden kommt. „Mit voller Unterstützung des Gemeinderats haben wir die Gelegenheit am Schopf gepackt und 2017 die Weichen stellen können“. Jetzt stünden vorläufig zumindest bis zu 50 MBit/Sekunde zur Verfügung.

Möglich wurde dies auch dank einer großen Gemeinschaftsleistung des Verbundes Komm.Pakt.Net, des Landkreises und der Kommunen.


Die technische Grundlage hatte die Dienstleistungssparte der Netze BW in den vergangenen zwei Jahren mit der Anbindung aller neun Kabelverzweiger der Telekom ans regionale Glasfasernetznetz gelegt. Dazu gehörte zunächst das Schließen der Lücken, die nach der Verlegung der Gasleitungen verblieben waren. Im Anschluss brachte die EnBW-Tochter die Glasfasern in die rund 16 Kilometer Leerrohre ein und führte die Spleißplanung durch. „So konnten wir der Gemeinde eine funktionsfähige, moderne Infrastruktur übergeben“, resümierte Geschäftsführer Christoph Müller. Auf der „letzten Meile“ zum jeweiligen Hausanschluss kämen vorläufig noch die bestehenden Kupferleitungen zum Einsatz, erläuterte Michael Preiß, Teamleiter im Vertrieb der NetCom BW. Die hat als Anbieter die Einwohner der Gemeinde bereits an mehreren Abendveranstaltungen über die Modalitäten unterrichtet, wie man in den Genuss des schnellen Internets kommen kann. Vertragsabschlüsse seien auch online, telefonisch oder persönlich im EnBW-Regionalzentrum in Biberach möglich.


„Mit diesem flächendeckenden Angebot sind wir zwar vielen vergleichbaren Gemeinden und sogar manchen Städten um mehr als eine Nasenlänge voraus, aber noch lange nicht zufrieden“. Laut Bürgermeister Wiest sollen 460 der 580 Grundstücke bis Ende 2020 Zugang zu praktisch unbegrenzten Bandbreiten erhalten. Auch um dieses Projekt mit dem Aufbau der Gasversorgung zu koordinieren und dabei Kosten zu sparen, habe man die EnBW Tochter als Generalunternehmerin betraut.
Landrat Heiner Scheffold zeigte sich beim Starttermin in Oberstadion sehr zufrieden mit der Netzinbetriebnahme. „Die Digitalisierung ist die Chance des Ländlichen Raums. Denn digitale Arbeitsplätze sind nicht ortsgebunden und können überall entstehen, gerade im Ländlichen Raum mit seinen Vorzügen. Oberstadion hat jetzt die idealen Voraussetzungen dafür. Ich bin froh, dass wir im gesamten Alb-Donau-Kreis beim Breitbandausbau so gut vorankommen. Allein in diesem Jahr werden im Kreis 26 solcher Netze wie hier in Betrieb gehen. Das Backbone wird im Jahr 2020 voraussichtlich fertiggestellt. Alle müssen dafür an einem Strang ziehen – und tun es auch. Das Ergebnis ist heute beispielhaft hier in Oberstadion mit dieser Netzinbetriebnahme zu sehen!“.


Dass „ausgerechnet die Gemeinden der Verwaltungsgemeinschaft Munderkingen ganz vorne mit dabei sind“, erfreute den Landtagsabgeordneten Manuel Hagel ganz besonders. Zudem könne hier „jeder sehen, wie Fördergelder zukunftsweisend eingesetzt werden“.
[ca. 3.600 Z.]

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